2009, masursche Seenplatte, Polen

Masursche Seenplatte

 

Das Ziel unsere Bootstour 2009 war Polen und zwar die Fahrt auf der masurischen Seenplatte.

 

Mi. 10.06.09 - Do. 11.06.09, Anreise und Danzig

Da wir vom Flughafen Hahn aus Richtung Danzig starteten, mussten wir zunächst erst einmal dort hinkommen. Von Darmstadt aus besteht zwar die Möglichkeit mit einem Shuttle-Bus direkt nach Hahn zu fahren, aber dann hätten wir schon um 12:30 Uhr fahren müssen und hätten dann mehrere Stunden in Hahn auf unseren Flug, der erst um 19:30 ging, warten müssen. Daher entschlossen wir uns mit einem Taxi zum Frankfurter Flughafen zu fahren und von dort mit dem Bus nach Hahn. Dadurch hatten wir noch etwas Zeit gewonnen und so ging es um 15:15 los Richtung Frankfurt/Flughafen. Dort angekommen suchten wir erst mal die Haltestelle für unseren Bus und nachdem sie gefunden wurde gönnten wir uns ein Bierchen. Der Bus Richtung Hahn kam auch pünktlich um 16:15 und bei normaler Fahrzeit wären wir um 17:45 in Hahn gewesen. Da aber das lange Wochenende bevorstand, Donnerstag war Fronleichnam und da hatten viele den Freitag als Brückentag frei genommen, gerieten wir um Frankfurt und Mainz doch in recht stockenden und zäh fliessenden Verkehr. Dadurch kamen wir erst nach 18:00 Uhr in Hahn an und mussten unverzüglich zu Check In. Danach ging es durch die Sicherheitskontrolle zum entsprechenden Gate und es war gerade noch Zeit die Toiletten auf zu suchen, da ging es auch schon an Bord unserer Maschine. Der Flug nach Danzig verlief reibungslos und wir kamen sogar 20 Minuten vor der geplanten Landung dort an. Nachdem wir unser Gepäck hatten, warteten wir auf die Vermieterin unseres Appartements, die uns vom Flughafen abholte. Mit dem Appartement haben wir einen absoluten Glücksgriff gemacht. Es lag mitten in der Altstadt von Danzig, war günstig und sehr gut ausgestattet und relativ neu renoviert. Infos dazu könnt ihr unter Patio Appartement finden, absolut empfehlenswert. Nachdem wir unsere Gepäck verstaut hatten machten wir noch einen Stadtbummel und gönnten uns dann etwas zu essen und natürlich auch zu trinken im Mon Balzac (nettes kleines Lokal, wo auch Livemusik zu hören ist).

Nach einem guten Frühstück und einem kleinen Wodka als Starthilfe nutzten wir den Donnerstag um Danzig, hier hauptsächlich die Altstadt (grünes und goldenes Tor, das Krantor, die Frauengasse mit ihren vielen kleinen Geschäften usw.) und das Gebiet entlang der Modlau, zu erkunden. Auch erlebten wir eine Prozession, wofür konnten wir aber leider nicht heraus finden. Am Bahnhof kauften wir dann unsere Fahrkarten für die Zugreise nach Mikolajki, welche am Freitag auf dem Plan stand. Mittags aßen wir in einem Restaurant Piroggen (ein typisch polnisches Gericht), was eigentlich nichts anderes ist als Teigtaschen mit verschiedenen Füllungen, ähnlich der schwäbischen Maultaschen. Zum Glück hatten wir eine wasserfesten Überdachung, da während des Essens eine heftige Regenschauer gefolgt mit Blitz und Donner herunter kam. Nachdem sich das Wetter beruhigt hatte ging es erst mal wieder in unser Quartier, um sich auf den Abend vor zu bereiten. Zu Abend haben wir dann in einem Lokal mit russischer Küche gegessen. an dieser Stelle sei erwähnt, dass die Preise für Essen und Getränke für unsere Verhältnisse absolut günstig sind. Bei einem Kurs von 4:1 und besser, bezahlten wir im Schnitt zwischen 40 und 50 Euro pro Essen für alle 4 Personen inkl. Getränke. Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang machten wir uns dann über den restlichen Wodka in unserem Appartement her.

Danzig

 

 

Fr. 12.06.09, Abreise Danzig und Fahrt nach Mikolajki

Der Freitag stand ganz im Zeichen der Zugfahrt nach Mikolajki. Nach dem Frühstück machten wir im Appartement klar Schiff und gingen dann samt Gepäck zum Bahnhof, der zum Glück nur ca. 20 Minuten von unserer Unterkunft entfernt war. Hier mussten wir dann erst einmal schauen, von welchem Gleis unser Zug abfuhr, was bei den Fahrplänen in Polnisch nicht so einfach war. Hier hatten wir dann aber Hilfe durch einen deutsch sprechenden Polen, der uns das genau erklärte. Da wir nicht direkt nach Mikolajki fahren konnten mussten wir in Olsztyn umsteigen in den entsprechenden Anschlusszug (dachten wir, aber es kam anders). In der Bahnhofsgaststätte nahmen wir noch einen kleinen Snack zu uns und dann ging die Fahrt auch schon los. Da der Zug recht voll war, blieb uns nichts anders übrig, die ersten Stationen mit einem Stehplatz im Fahrrad Abteil vorlieb zu nehmen. Nach einer gewissen Zeit hatten wir dann doch Sitzplätze, zwar weiterhin im Fahrrad Abteil, aber immer hin. die Fahrt führte uns auch an der Marienburg vorbei und wir waren doch sehr über die Ausmaße dieser aus Backsteinen erbauten Burg erstaunt. Da das Streckennetz der polnischen Bahn auf großen Teilen doch recht marode ist, ging es teilweise nur recht langsam voran, was für uns hieß, dass die Zeit, um unseren Anschlusszug zu bekommen, immer knapper wurde. Als wir dann endlich das erste Bahnhofsschild mit Olsztyn sahen, packten wir unsere Koffer, rannten aus dem Zug zum gegenüber liegenden Gleis und fragten dort einen Schaffner, ob dies der Zug nach Mikolajki sei. Nach einigem hin und her, aufgrund der Sprachschwierigkeiten, mussten wir dann feststellen, dass wir eine Station zu früh ausgestiegen waren, da Olsztyn Glownie (Olsztyn Hauptbahnhof) auf dem Schild hätte stehen müssen. Also haben wir schnell ein Taxi genommen und uns zum Hauptbahnhof fahren lassen, aber da war unser Zug nach Mikolajki schon weg und es fuhr leider auch kein weiterer an diesem Tag. jetzt war guter Rat teuer. An den Informationsschaltern konnte man uns nicht weiter helfen und wir überlegten schon, ob wir in Olsztyn übernachten oder mit einem Taxi nach Mikolajki fahren sollten. Wir bekamen dann den Tipp, mal am Schalter des Busbahnhofs, der sich auch dem gleichen Gelände wie der Hauptbahnhof befindet, nach einer Busverbindung nachzufragen. Im ersten Anlauf waren wir auch hier nicht erfolgreich, aber nachdem wir die Tafeln mit den Busverbindungen durchgeschaut hatten, fanden wir heraus, dass es noch einen Bus nach Mikolajki geben muss. Im zweiten Anlauf hat es dann auch geklappt und wir hatten unsere Busfahrkarten. Die Wartezeit, bis unser Bus fuhr, verbrachten wir bei einem Bierchen und einem kleinen Snack. Der Bus hielt dann für uns die nächste Überraschung parat und zwar in der Form, dass dieser Bus so in bei uns in Deutschland auf gar keinem Fall mehr im Straßenverkehr zugelassen wäre. Aber trotz der technischen Mängel des Gefährts sind wir, nach über 2,5 Stunden Fahrzeit, gut in Mikolajki angekommen. Nach etwas suchen und der Hilfe eines Taxifahrers fanden wir dann auch unser Hotel. Wer von uns jetzt gedacht hat "Toll Ziel erreicht" der hatte sich geirrt und das betraf sicherlich jeden von uns. Das gebuchte Zimmer für 4 Personen entpuppte sich als Doppelzimmer mit Schlafcouch, auf der aber nur eine Person platzt hatte. Also fehlte uns ein Bett bzw. Schlafmöglichkeit. Nach einer Diskussion mit dem Hotelpersonal bekamen wir zwar keine anderes oder weiteres Zimmer, aber immerhin zusätzliches Bettzeug, so dass einer von uns seine Schlafstätte auf dem Fußboden aufschlagen musste. Nachdem wir dies alles hinter uns gebracht hatten erkundeten wir in einem kleinen Rundgang Mikolajki und fanden in der Nähe unseres Hotels ein Restaurant zum Essen. Nach dem Essen gingen wir dann auch zum Hotel um uns von den Strapazen des Tages ausruhen und um ausgeschlafen am anderen Tag unser Boot zu übernehmen. Doch mit dem Ausschlafen wurde es, wie sollte es auch anders an diesem Tage sein, nix. Gegen 1:30 Uhr fing eine Gruppe recht angetrunkener Polen im Nachbarzimmer an Gitarre zu spielen und dazu zu singen. Das ging dann mit einigen kleinen ruhigen Phasen bis kurz vor 7:00 Uhr am Morgen.

Mikolajki

 

 

Sa. 13.06.09, Übernahme Boot, Fahrt nach Ryn (Rhein)

Nach der unruhigen Nacht, einem halbwegs vernünftigen Frühstück, aber doch ziemlich übernächtigt, machten wir uns auf unsere Vorräte zu kaufen. Zuerst jedoch haben wir unser Gepäck zur Aufbewahrung bei der Locatboat Basis abgegeben. so konnten wir in Ruhe alles Besorgungen erledigen. Neben dem Einkauf im Supermarkt kam uns auch der Wochenmarkt sehr gelegen, denn dort hatten wir eine große Auswahl an Wurst und Schinken und fanden so einige Leckereien für unseren Kühlschrank. Ebenso konnten wir auch frisches Obst und Gemüse, sowie Eier einkaufen. Was an diesem Tag leider nicht mitspielte war das Wetter, da es sich im Laufe des Vormittages zu zog und Regen aufkam. Zur Übernahme unseres Bootes hatten wir glücklicher Weise eine Regenpause, so dass wir alles in Ruhe an Bord verstauen und uns mit dem Boot vertraut machen konnten. Nachdem alles Formalitäten erledigt waren haben wir auch umgehend abgelegt und sind Richtung Ryn gefahren. Leider hat es dann wieder angefangen zu regnen, so dass wir vom Innensteuerstand fahren mussten. Aber dennoch machte es Spaß endlich wieder "on tour" zu sein. Die Fahrt verlief recht gut und wir kamen auch trotz des schlechten Wetters relativ gut voran, da nicht allzu viele andere Boote unterwegs waren. als wir ca. noch eine Stunde von Ryn entfernt waren ist uns ein Segelboot aufgefallen, dessen Besatzung Zeichen gegeben hat, dass sie Hilfe benötigen. Also sind wir an das Boot ran gefahren und man hat uns mitgeteilt, dass das Boot abgeschleppt werden müsste. Da auch Kinder dort an Bord waren und der Segler wohl auch schon längere Zeit dort rum dümpelte haben wir das Boot an den Haken genommen und abgeschleppt. Jedoch war es nicht einfach die Schleppleine an unserem Boot fest zu machen, da zu einem der Regen uns Wind die Sache erschwerten und zum Anderen das man vom inneren Steuerstand keinen guten Überblick, gerade in den hinteren Bereich unseres Bootes, hatte. Aber wie schon erwähnt haben wir auch das gemeistert und das Segelboot bis zu einem kleinen Hafen kurz vor Ryn geschleppt. Das letzte Stück legte dann die Mannschaft des Seglers mit Hilfe von Paddeln zurück. Wir erreichten eine knappe halbe Stunde später den Hafen von Ryn und machten dort fest. Nach einem wohlverdienten Anlegeschoppen, haben wir uns dann auf die Socken gemacht, um Ryn zu erkunden und um zu schauen, wo wir etwas zu Abend essen konnten. Wir fanden nach etwas suchen ein Lokal, dessen Speisekarte uns auch zu sagte. Aber irgendwie nahm man von uns keine Notiz, nachdem wir uns im oberen Stockwerk nieder gelassen hatten und wir warteten vergebens darauf, dass eine Bedienung kam um unsere Bestellung auf zu nehmen. Also verließen wir, etwas angesäuert, dieses Lokal und machten uns erneut auf die Suche. Wir sind dann in  das Lokal, welches anscheinend mit zum Hafen gehörte und haben dort dann endlich etwas zu Essen bekommen und das war gar nicht übel und hat sehr lecker geschmeckt. Nachdem wir dann noch ein Bierchen und einen Wodka dort getrunken hatten sind wir wieder auf unser Boot zurück gegangen und haben dort noch einen "Absacker" zu uns genommen. Danach sind wir dann alle in die Kojen und haben unsere erste Nacht an Bord verbracht.

Ryn

 

 

So. 14.65.97, Ryn(Rhein) nach Gizycko(Lötzen)

Nach einem ordentlichen Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Gizycko und da sich der Regen verzogen hatte, war das Wetter hervorragend. Die Fahrt verlief ohne Probleme und wir machten zur Mittagspause an einem kleinen Steg fest, der zu einem Campingplatz gehörte. Während der Mittagspause gab es eine kleine Regenschauer, aber danach kam gleich wieder die Sonne heraus und so blieb dann auch das Wetter den ganzen restlichen Tag über. Nach dem Mittagessen fuhren wir dann weiter in Richtung Gizycko und kamen dort am frühen Nachmittag an. Die Suche nach einem Liegeplatz gestaltete sich schwierig da recht viel Betrieb in den Marinas herrschte. Wir fanden dann einen Platz in der Nähe der Tankstelle und machten dort fest.  Die Besitzerin bzw. Tankwartin fragten wir ob wir liegen bleiben konnten und da sie es nicht verneinte, vielleicht hat Sie uns aber auch nicht wirklich verstanden, haben wir unser Boot dann auch an Landstrom angeschlossen und unsere Biervorräte  aufgefüllt, das es an der Tankstelle nicht nur Diesel gab. Während dieser ganzen Zeit war uns schon ein Angler aufgefallen, der an gegenüber liegenden Seite sein Glück versuchte. Als wir uns auf Deck unser Anlegebier schmecken lassen wollten, kam dieser Mann plötzlich an, schimpfte wie ein Weltmeister und wir saßen da und verstanden kein Wort. Der Versuch mit Englisch weiter zu kommen scheiterte, aber so langsam dämmerte es uns, dass das wohl der Hafenmeister ist und wir uns so einfach in seiner Marina breit gemacht hatten. Aber trotzdem verstanden wir einfach nicht was er wollte. Nun war guter Rat teuer und wir hatten Glück, dass aus dem Boot, welches vor uns festgemacht war jemand übersetzen konnte und so erfuhren wir, dass den Hafenmeister am meisten aufgeregt hatte, dass wir unser Boot einfach an den Landstrom angeschlossen hatten. Wir bezahlten dann unsere Liegegebühr und so beruhigte sich der Hafenmeister auch wieder.

Gizycko

 

 

Mo. 15.06.09, Gizycko nach Wegorzewo(Angerburg)

Prima Wetter, guter Wellengang auf dem See.

Wegorzewo

 

 

Di. 16.06.09, Wegorzewo nach Mikolajki

Regen während der ganzen Fahrt.

Mikolajki

 

 

Mi. 17.06.09, Mikolajki nach Pisz

Gutes Wetter, erste Schleuse, am Nachmittag aufkommende Gewitter.

Pisz

 

 

Do. 18.06.09, Pisz(Johannesburg) nach Ruciane-Nida

Teilweise recht windig. viele Segler kreuzten unseren Weg.

Ruciane-Nida

 

 

Fr. 19.06.09, Ruciane-Nida nach Mikolajki

Tour auf dem großen See, bei Ankunft in Mikolajki leichter Regen.

Mikolajki

 

 

Sa. 20. und So. 21.06.09, Danzig und Abreise

Schifffahrt zur Westerplatte, Schlüssel zum Appartment versenkt.

Danzig


 

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